Vaporizer Anwendung – Tipps für Gräser- und Pollenallergiker
Beim Vaporisieren werden Kräuter wie Marihuana nicht verbrannt, sondern erhitzt. Die Inhaltsstoffe verflüchtigen sich und können eingeatmet werden. Es entstehen keine schädlichen Verbrennungsgase, der Vaporizer ist gesünder als Joint Rauchen – ist Vaporisieren eine gänzlich unbedenkliche Konsumform? Zumindest für Gräser- und Pollenallergiker nicht. Einige Vapos halten Stäube sehr gut zurück, da diese an Oberflächen anhaften oder die Luft durch einen Wasserfilter gereinigt wird. Andere Modelle lassen kleine Partikel durch, die damit eingeatmet werden. Für den normalen Konsumenten wäre es nicht schlimmer, als trockenes Heu an Kleintiere oder Schafe zu verfüttern. Doch der Gräser- und Pollenallergiker würde auf dieses Heu genau wie auf Marihuana bereits reagieren. Dann kann Vaporisieren schädlich für die Lunge sein, da durch die Immunabwehr allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Eine Allergie ist nichts anderes, als eine Fehlfunktion im Immunsystem. Dieses soll uns vor Viren, Bakterien und sämtlichen schädlichen Keimen schützen. Doch der Allergiker reagiert auf harmlose Reize mit einer mehr oder weniger starken Immunabwehr. Während die Gräser- und Pollenallergie meist nur sehr ärgerlich ist, können andere Allergien wie gegen Erdnüsse einen schnellen tödlichen Verlauf nehmen. Wer jedoch auf Gräser- und Pollenflug reagiert und die Allergene inhaliert, der erfährt die allergische Abwehrreaktion an einer ungünstigen Stelle. Neben einer Enge im Brustraum und Atemnot tritt eine allgemeine Abgeschlagenheit auf. Die ständige Beeinträchtigung der Lunge kann möglicherweise eine chronische Bronchitis auslösen und zur Lungenkrankheit führen.
Byssinose oder Gräser- und Pollenallergie?
In der Textilverarbeitung wird bei einigen Verarbeitungsschritten von Baumwolle, Flachs oder Hanf die Lungenkrankheit Byssinose beobachtet. Feine Zellulose-Stäube scheinen die Verursacher zu sein. Sind diese fein genug, dann gelangen sie bis in die Lungenbläschen. Im Normalfall treten höchstens kurze Atemnot und Husten mit Auswurf auf. Die Stäube können sich jedoch in den Lungenbläschen ablagern. Wenn zugleich pflanzliche und bakterielle Allergene mit den Stäuben eingeatmet werden, können allergische Reaktionen einsetzen und eine Lungenkrankheit auslösen.
Die Byssinose wird in drei Stadien unterteilt. Im dritten Stadium wären bleibende Schäden an Lunge und Herzen mit dem Verlaufsmuster einer COPD nicht auszuschließen.
Wenn beim Vaporisieren die bereits erhitzten Kräuter umgerührt werden, damit die Vaporizer Anwendung alle Partikel wenigstens einmal genügend erhitzt, dann wird die Mischung viel feiner. Es entstehen sehr feine Stäube, die bis in die Lungenbläschen vordringen können. Unsere Lunge hat jedoch selbstreinigende Mechanismen entwickelt. Solange keine Giftstoffe inhaliert werden, sollte das alleine der Lunge keinen Schaden zufügen. Bei der überschaubaren Staubmenge, die beim Vaporisieren entsteht, wären Feinstäube der sogenannten Luftverschmutzung vermutlich das größere Problem. Wenn jedoch das Immunsystem auf Allergene anspringt, dann werden wie durch eine Entzündung auch gesunde Körperzellen angegriffen. Bei einer chronischen allergischen Reaktion in den Lungenbläschen können chronische Schäden nicht ausgeschlossen werden.
Die Beobachtung zeigt, dass bei hochwertigem Marihuana vermutlich nur Gräser- und Pollenallergiker empfindlich reagieren. Diese haben häufig bereits Hautrötungen, Heuschnupfen oder beim Mischen und anschließenden Reiben der Augen Augenreizungen, wenn sie Marihuanapflanzen oder die Blüten nur berühren. Wer kein Allergiker ist und ebenfalls Lungenprobleme bemerkt, der hat möglicherweise stark verstrecktes oder verschimmeltes Marihuana. Oder die Ursache wäre an noch anderer Stelle zu suchen. Zur Absicherung sollte für einige Wochen nicht mehr gekifft oder nur noch mit Wasserfilter gekifft werden, um gegebenenfalls einen Facharzt aufzusuchen, der einer Schweigepflicht unterliegt.
Tipps für die Vaporizer Anwendung
Wer als Gräser- und Pollenallergiker am Vapo zieht und Atemwegsbeschwerden feststellt, der sollte entweder auf Edibles umsteigen, oder aber seine Technik beim Inhalieren ändern. Da es für die Lunge letztendlich schädlich ist, Feinpartikel zu inhalieren, wäre das nicht nur Allergikern anzuraten.
Der einfachste Tipp für Gräser- und Pollenallergiker lautet, dass sie ihren Vaporizer generell mit einem Wasserfilter verwenden. Es muss deswegen meistens kein anderer Vapo gekauft werden, da diese Wasserkühler im Handel erhältlich sind. Meist lässt sich auf das Mundstück vom Vaporizer ein lebensmittelechter Schlauch anbringen, der wiederum an den Wasserkühler geklemmt wird. Theoretisch können sogar zwei Wasserkühler in Reihe geklemmt werden, um als Allergiker beim Vaporisieren wirklich auf Nummer sicher zu gehen. Doch der nächste neue Vaporizer sollte einen Wasserfilter enthalten.
Wer keinen Wasserkühler an seinen Vaporizer anklemmen kann, der könnte noch immer ein feuchtes Taschentuch über das Mundstück legen. Auch dieses wird viele Feinpartikel zurückhalten. Ein Aktivkohlefilter allein lässt möglicherweise Kohlenstaub und andere Partikel durch und eignet sich eher für Joints und Bongs nicht allergischer Personen.
Pflanzenteile meiden, Extrakte verdampfen
Ein weiterer Tipp für Gräser- und Pollenallergiker wäre, auf Marihuana zu verzichten. Solange die Extrakte nicht mit Pflanzenöl gemischt werden, können sie in einigen Vapos auf einem Stahlpad oder anderweitig in ganz kleinen Mengen aufgetragen und verdampft werden. Es können selbst Kristalle verdampft werden, die einen Wirkstoffgehalt von über 99% enthalten. Diese sind meist als Reinstoffe und in Deutschland derzeit (2019) nur mit CBD erhältlich. Große Mengen reines THC können sehr unangenehm sein, Ängste auslösen und psychotische Zustände begünstigen.
Beim CBD Kristalle Vaporisieren liegen Erfahrungen vor. Der erste Zug schmerzte auf der Lunge, da es ungewohnt war. Es darf zuerst nur wenig inhaliert werden. Die Wirkung tritt schnell und effektiv ein. Auch andere reine Extrakte können zuerst auf die Lunge gehen, werden aber vermutlich keinerlei allergische Effekte beim Vaporisieren auslösen. Wer sehr reine Extrakte verwendet, der könnte direkt Dabben, es handelt sich um eine andere, sehr effektive Technik zum Verdampfen.
Cannabinoide für Allergiker schädlich?
Wer als Gräser- und Pollenallergiker eine harzende Marihuanapflanze kaum noch anfassen kann, ohne rote Stellen mit brennendem Juckreiz zu kriegen, der sollte seine allergische Reaktion nicht auf THC oder CBD zurückführen. Es ist möglich, dass Marihuana mit Cannabinoiden, Terpenen, Terpenoiden und Flavonoiden Stoffe erzeugt, die allergische Reaktionen beim Berühren oder Vaporisieren begünstigen. Betroffene berichten, dass sie auf einige Strains empfindlicher als auf andere reagieren. Da all diese Pflanzen THC enthielten und CBD die Immunabwehr abschwächt und deswegen Autoimmunerkrankungen wie Allergien lindern kann, würden allergische Reaktionen auf andere Wirkstoffe oder Bestandteile zurückgehen müssen.
Viele Terpene, Terpenoide und Flavonoide verflüchtigen sich bei einer warmen und trockenen Lagerung in einer dunklen Kammer. Auch beim ausgiebigen Decarboxylieren (Link zur ToDo) werden sich diese Wirkstoffe mit niedrigerem Siedepunkt schon zu einem guten Teil verflüchtigen. Der Allergiker kann probieren, ob sein Marihuana dadurch weniger allergen wirkt.
Doch betroffene Allergiker erklären, dass es an der Technik vom Vaporizer liegt, ob das Vaporisieren schädlich für die Lunge ist. Wenn im Vaporizer mit und ohne Wasserkühler das gleiche Marihuana entweder schädlich oder unschädlich für die Lunge ist, dann wäre es unlogisch, aber nicht auszuschließen, dass einige Wirkstoffe und nicht nur Pflanzenpartikel vom Marihuana allergen wirken können.
THC, möglicherweise auch andere Cannabinoide und Wirkstoffe vom Marihuana, erweitert die Bronchien. Das Luftholen und auch ein Abhusten wird leichter. CBD dämpft die Immunabwehr und wird deswegen auch bei Transplantationen oder eben Autoimmunerkrankungen verwendet. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem zu stark, ein Dämpfen der Immunabwehr wirkt damit lindernd.
Das bedeutet, dass der Allergiker durch einige Cannabinoide profitiert und diese therapeutisch anwenden kann. Vor dem Cannabisverbot wurden sogar Asthma-Zigaretten in Apotheken verkauft, obwohl Rauchen damals gewiss ebenfalls als ungesund galt.
Ganz allgemein – ist Vaporisieren schädlich?
Als Konsumform ist Vaporisieren gewiss weit unbedenklicher als Rauchen. Für gesunde Menschen kann das Gefahrenpotenzial dieser Konsumform nach aktuellen Erkenntnissen ausgeklammert werden. Wer erklärt, dass es damit keine Unbedenklichkeitserklärung gibt, der sollte berücksichtigen, dass es diese für sehr viele andere alltägliche Sachen wie Zucker, Kaffee, Auto fahren, Leistungssport oder unsere Atemluft wegen des Feinstaubs ebenfalls nicht gibt.
Selbst Cannabis Patienten wird durch ihre Ärzte Vaporisiern empfohlen, da es weit weniger schädlich als Joint Rauchen ist, wenn bei dieser Konsumform überhaupt von einer Schädlichkeit gesprochen werden kann.
Das eigentliche Problem liegt in der Qualität. Hochwertiges Marihuana sollte weder Pestizide, noch Schimmel und schon gar keine Streckstoffe enthalten. So ist es auch bei daraus gewonnenen Extrakten, die für das Verdampfen zugleich kein Pflanzenöl enthalten dürfen. Es lassen sich neben Marihuana auch andere Kräuter vaporisieren. Theoretisch können Giftpflanzen verdampft werden. Dann wäre vaporisieren schädlich. Es ist zugleich möglich, dass einige Heilpflanzen als Tee oder als Eddible gesund sind, das Verdampfen jedoch ungesund und für die Lunge schädlich wäre, da die Wirkstoffe sich anders entfalten. Demnach wurde Weidenrinde vor dem Aspirin gegen Schmerzen und entzündliche Effekte verwendet. Der Geschmack beim Vaporisieren lässt vermuten, dass Weidenrinde beim Verdampfen schädlich ist.
Die eigentliche Frage lautet, ob einem Vaporisieren als Konsumform liegt. Wer als Gräser- und Pollenallergiker nicht nur wegen Marihuana immer wieder Lungenprobleme hat, der hat möglicherweise beim Ziehen Schwierigkeiten. Bei einigen Vapos muss lange gegen einen Widerstand gezogen werden, damit wenigstens etwas Nebel für die Wirkung entsteht. Bei anderen Vapos ist das Ziehen sehr einfach und der Dampf ergiebiger. Dennoch kann es für viele Konsumenten angenehmer sein, Tropfen unter die Zunge zu geben oder Edibles zu essen. Enthalten diese viel Zucker oder andere ungesunde Zutaten, gäbe es auch hier keine Unbedenklichkeitserklärung.
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Vaporizer Anwendung – klare Gras Wirkung
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