Biomasse aus Hanf ist so vielseitig einsetzbar wie Erdöl!
Immer mehr Menschen wollen wenigstens im bescheidenen Wohlstand leben – unsere Welt befindet sich im Wandel. Es ist nicht allein ein Technik-, sondern auch ein Rohstoffwandel. Wenn wir unsere Lebenswelt für künftige Generationen erhalten möchten, müssen wir den CO² Ausstoß senken, weniger Giftstoffe freisetzen, Nutzflächen erhalten und eine Kreislaufwirtschaft etablieren. Genau deswegen wollen viele vom Rohöl weg und entdecken nachwachsende Rohstoffe wie den Hanf. Dieser wächst in nur 100 Tagen auf eine Größe von über vier Metern heran. Biomasse aus Hanf lässt sich in zehntausenden Produkten verwenden. Sie ist damit fast so vielseitig einsetzbar wie Erdöl. Wer den Green Deal will, muss deswegen auch den Hanfanbau einfordern.
Einst war Hanf bereits für die Textilindustrie und damit Segelschifffahrt unentbehrlich. Er war und ist zugleich ein vielseitiger Rohstoff für Baustoffe. Hier folgt deswegen eine Artikelserie, die den Fokus auf diese Aspekte legt.
Biomasse aus Hanf – enthalten in diesen Baustoffen:
Hanfdämmung – ökologischer als Mineralwolle
Nachhaltig bauen – Hanfbeton und Hanfsteine
Leichtbauplatten für Logistik und BauwesenWeitere Rohstoffe und Produkte aus und mit Hanf:
Kein Green Deal ohne Hanf
Es gibt einige Pflanzen, die sehr schnell sehr viel Biomasse bilden. Es gibt deswegen viele nachwachsende Rohstoffe. Doch diese wachsen nicht überall und lassen sich nicht für jeden Verwendungszweck sinnvoll einbringen. Hanf wächst zwar nicht in der Wüste, doch fast überall finden sich geeignete Flächen.
Hanfsamen werden mit ihrem Öl zu Farben oder Bindemitteln verarbeitet. Hanfpflanzen liefern mit den Stängeln lange und reißfeste Hanffasern sowie leichte Hanfschäben. Mit dem Bindemittel aus der Ölsaat können direkt Verbundstoffe angefertigt werden. Eine Silage aus Hanf kann wiederum zu Biokunststoffen verarbeitet werden. Es lassen sich auch Pasten für 3D-Drucker produzieren, um einzelne reiß- und stoßfeste Gegenstände anzufertigen.
Sicherlich sind auch andere nachwachsende Rohstoffe für den Green Deal relevant. Doch ohne die Biomassepflanze Hanf wird dieser kaum gelingen.
Nachwachsende Rohstoffe für die Kreislaufwirtschaft
In einer linearen Wirtschaft werden Rohstoffe erschlossen, verarbeitet und nach ihrer kurzen Lebensdauer entsorgt. In der Kreislaufwirtschaft sollen die Produkte möglichst lange halten und anschließend anderweitig verwendet werden.
Ein wichtiger Aspekt jeder Kreislaufwirtschaft ist ein ressourcenschonendes wirtschaften. Hanf braucht Wasser, Nährstoffe und die Böden dürfen nicht zu schlecht sein. Doch Baumwolle oder Mais brauchen mehr Wasser und Nährstoffe sowie Pestizide eingesetzt werden.
Hülsenfrüchtler binden Stickstoff im Boden. Hanf kann im Wechsel mit Erbsen, Bohnen oder Soja gepflanzt werden. Er verbessert die Böden während die Hülsenfrüchtler diesen mit Stickstoff anreichern. Wer noch andere Kulturpflanzen benötigt, bringt diese in der Fruchtfolge ein.
Während auf vielen Flächen jedes Jahr die gleichen Kulturpflanzen angebaut werden, würde ein sinnvoller Fruchtwechsel die Böden regenerieren. Wenn die giftstofffreien Produkte alt sind, können sie in das Recycling oder auf den Kompost. Auch das schont die Böden und der CO² Kreislauf ist geschlossen. Nicht nur das: Baustoffe aus oder mit Hanf binden den Kohlenstoff über Jahrzehnte! Zugleich wächst die Biomassepflanze Hanf in nur 100 Tagen heran, während Bäume zig Jahre brauchen.
Viele nachwachsende Rohstoffe kombinieren
Hanf ist ein entscheidender Pfeiler für den Green Deal und die Kreislaufwirtschaft vom Acker. Aber auch viele andere Biomassepflanzen sind für den Erfolg entscheidend. Hanf wächst nicht überall gleichgut und lässt sich z.B. an Berghängen nicht wirtschaftlich ernten. Hier wären also Bäume die bessere Wahl. Auf einigen Böden bringen andere nachwachsende Rohstoffe bessere Erträge oder lassen sich einfacher anbauen.
Bislang werden häufig mehrere nachwachsende Rohstoffe kombiniert, um noch bessere Produkteigenschaften zu erzielen. Zudem werden nicht nur für Baustoffe weitere Materialien wie Lehm, Kalk, Sand, Steine oder Schlacken in die Kreislaufwirtschaft integriert. Hier wären Hanfbeton, Straßenbeläge, Verbundstoffe, Biokunststoffe und auch Textilien zu benennen. Doch die Biomassepflanze Hanf lässt sich fast überall sinnvoll einbringen. Sie trägt damit einen entscheidenden Anteil zur künftigen Green Deal Kreislaufwirtschaft bei, die den Erhalt unserer Umwelt und Lebensqualität sicherstellt.