Kapitalismus – unser Schuldgeldsystem ist eine Blase
Wir leben im Krieg, immer: Der kalte Krieg war wohl nie vorüber, denn es folgten umgehend Maßnahmen der territorialen Erweiterungspolitik vom „Verteidigungsbündnis“ Nato über den Vorboten der EU in Osteuropa. Zum War on Drugs gesellte sich der War on Terror als Ergänzung zum Ölkrieg. Trumps Handelskrieg löst die Politik der Freihandelsabkommen ab, die jedoch auch nur ein Krieg reicher gegen armer Länder ist. Oder wer genau profitiert von den Freihandelsabkommen zwischen der EU und Afrika? Es wird also nicht allein mit Waffen gekämpft, denn der Kapitalismus mit seinem Schuldgeldsystem hat viele Möglichkeiten. Doch vor allem das Konjunkturpaket Krieg bringt uns um, da es Menschen direkt und auch indirekt tötet.
Was aber hat Krieg mit dem Kapitalismus zu tun und weswegen handelt es sich um ein Konjunkturpaket? Unser Wirtschafts- und Finanzsystem hat einen schweren Systemfehler. Mit der Geldschöpfung entsteht durchaus Geld aus dem Nichts, weswegen Banken ihren Kunden die Kredite nur so um die Ohren hauen. Doch das ist das Problem, da eine Kreditlast entsteht, die mit dem Zinseszins immer schwerer wird. Privathaushalte, Unternehmer und ganze Länder werden mit der Kreditlast eingefangen und müssen im globalen System gehorchen.
Es gibt im Kapidalismus jedoch die Inflation und das Wirtschaftswachstum. Unser Geld verliert an Wert, weswegen auch die Kreditlast abnimmt. Zugleich wächst die Wirtschaft, womit die Kreditlast wiederum abnimmt. Der Systemfehler am Schuldgeldsystem liegt darin, dass dieses Finanzsystem aufgrund der Kreditlast zwanghaft wachsen muss, um nicht in sich zusammenzubrechen.
Da die Finanzwirtschaft schon lange aufgrund vieler gehebelter Finanzmarktprodukte viel mehr Volumen als die Realwirtschaft aufbringt, ist diese Realwirtschaft den digitalen Finanzmärkten nur noch angehangen. Es entscheidet nicht mehr der Markt, sondern der Finanzmarkt, ob aufgrund der Spekulationen Rohstoffpreise nach oben oder unten gehen.
Dieses zum Wachsen verdammte Schuldgeldsystem ist eine aufgeblähte Blase, die platzen muss, da es ewiges Wachstum in der Realwirtschaft nicht gibt. Das aus Berechnung oder vielleicht auch Verzweiflung aufgesetzte Konjunkturpaket Krieg bläht das Schuldgeldsystem weiter auf, womit das Platzen noch etwas hinausgezögert wird. Durch Krieg entsteht gleich dreifacher Umsatz: Erst bombardieren, dann wieder aufbauen und die chronisch Kranken pflegen.
Krieg für das Wirtschaftswachstum
Wir wollen Frauenrechte und Schulen für Kinder, also bombardieren wir Frauen und Kinder. Gleichzeitig wundern wir uns, dass wir ständig noch mehr Terroristen haben. Doch nun ist der Syrienkrieg überstanden und wir können endlich im Frieden leben? Nein, wenn es Frieden gibt, dann fliegt uns die Weltwirtschaft beziehungsweise die digitale Finanzindustrie um die Ohren. Wir leben im Raubtierkapitalismus, der ständig neues Blut vergießt, um mit einer militärischen Materialschlacht das Wirtschaftswachstum zu beflügeln.
Es geht nicht darum, dass die Rohstoffländer nicht verkaufen wollen, es geht auch nicht um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht allein darum, mit dem Konjunkturpaket Krieg für Wirtschaftswachstum im Kapitalismus zu sorgen. Sicherlich werden die Kriegsschauplätze so gewählt, dass sich auch daraus „positive“ Wirtschaftseffekte ergeben. Gekämpft wird deswegen dort, wo es Rohstoffe wie Rohöl gibt, oder wo mit geopolitischer Kontrolle die Rohstoffströme gesichert werden.
Das kann gar nicht sein, wir bombardieren Frauen und Kinder mit abgereichertem Uran, damit es ihnen bald besser geht? Saudi-Arabien ist ein sehr enger Verbündeter vom „kultivierten und ethisch richtigen Westen“. Es handelt sich um keine Demokratie und aufgrund vieler Verletzungen der Menschenrechte schauen wir aus Höflichkeit oder Scham gar nicht so genau hin. Der hoffentlich überstandene Jemenkrieg war also kein Ereignis, welches in unseren Medien hoch- und runterging, da immerhin wir „Guten“ die Jemeniten zusammen mit den Saudis bombardierten. Die jemenitische Hochkultur hatte den Lehmhüttenbau hervorgebracht und als Fortbewegungsmittel Eselskarren genutzt.
Hunderte Milliarden Dollar wurden in einer Materialschlacht verpulvert, um Jemen zu bombardieren, womit dieser von iranischen Einflüssen befreit werden soll. Selbst wenn iranische Einflüsse für den Moment rückläufig wären, so würde es keine zwei Jahre dauern, bis diese stärker als zuvor sein könnten. Jürgen Grässlin erklärt in seinem Buch „Das Netzwerk des Todes“ Kleinwaffen zur Massenvernichtungswaffe. Mehr braucht es nicht, um gegen Nototruppen die Untergrundstellung zu halten. Der Jemenkrieg ist aus militärischer Sicht letztendlich völlig schwachsinnig. Doch auch dieser Krieg hat als Konjunkturpaket die globalisierte Weltwirtschaft beflügelt.
Konjunkturpaket Krieg: Who`s next?
Syrien und Jemen sind soweit durch, doch die Liste ist noch lang und die ersten drängeln sich schon vor. Wer hätte schon gedacht, dass es möglicherweise in Venezuela weitergeht? Mit Nordkorea laufen immerhin Verhandlungen, in der Ukraine könnte es jederzeit eskalieren und der Iran muss sich schon lange gedulden. Das wären nur die vorderen Plätze in der Warteliste. Da die USA beim Bombardieren nicht immer das Zielland treffen und es eine Eskalationsgefahr zum Weltkrieg gibt, bleibt die Frage spannend, wo genau denn nun der nächste Krieg als wirtschaftliches Konjunkturpaket mit ein oder zwei Kriegslügen angefacht wird. Historische Ereignisse zeigen, dass ein sogenannter offensiver Verteidigungskrieg im Normalfall mit einer Kriegslüge beginnt. So war es schon in Vietnam im Golf von Tonkin, so war es auch beim Polenfeldzug.
Das ist zumindest der Gedankengang Mitte 2019. Doch wenn dieser neue Krieg ausgestanden ist, wird sich diese Frage erneut stellen. Geld kann auf das menschliche Gehirn wie Kokain wirken. Viele einflussreiche Milliardäre investieren deswegen in Rüstungs-Konzerne. Wer so viel Geld und Macht hat, der kann mit seinem Einfluss spielend einfach den nächsten Krieg provozieren, womit Rüstungsaktien steigen und Dividenden ausgeschüttet werden. Solange dieses globalisierte Wirtschaftssystem vom Militärisch Industriellen Komplex besteht, solange wird es einen Krieg nach dem anderen geben.
Mitte 2019 scheint es an verschiedenen Orten auffällig zu zündeln. Die Frage um den nächsten großen Krisenherd, in dem das Geld nur so verpulvert wird, ist damit wohl noch nicht beantwortet. Verschiedene Machtblöcke scheinen diesen nächsten Krieg hierhin oder dorthin ziehen zu wollen, doch die Friedensfrage wird keiner stellen.
Weswegen uns dieser Krieg umbringt
Das Schuldgeldsystem ist eine Blase, die sozusagen mit dem Moment platzt, an dem sie nicht weiter aufgeblasen wird. Es müssen deswegen Kosten geschaffen werden, die von der Bevölkerung nicht angefochten werden. Der Sozialstaat wird also kaputt gespart, da kein Geld da ist. Doch mit der nächsten Kriegslüge werden weit höhere Kosten erschaffen, die auf den Steuerzahler umgelegt werden, während die Milliardäre mit ihren Waffen und anderen Rüstungsgütern innerhalb der Realwirtschaft die höchsten Gewinnspannen haben.
Solange die Bomben irgendwo anders runterkommen und die Finanzwirtschaft sich stabilisiert, wäre der Nutzen also höher, als der Schaden? Diese Argumentation ist nach dem Hitzesommer 2018, der sich nun wohl regelmäßig wiederholen wird, stark verkürzt. Zum einen ist unser Kapitalismus mit seinem Schuldgeldsystem eine Blase, die dann eben etwas später platzen würde, doch mit noch größerer Wucht. Zum anderen ist der Militärisch Industrielle Komplex einer der weltweit größten Umweltverschmutzer. Dabei geht es nicht allein um CO² Ausstoß. Es geht auch um die Vernichtung von Ökosystemen, die Verseuchung durch Kampfstoffe und strahlende Zeitbomben.
Wir werfen nur einen kurzen Blick auf Uranmunition. Diese besteht aus abgereichertem Uran, welches im Betrieb von Kernkraftwerken, die wiederum für Atombomben die Grundvoraussetzung sind, als Abfall vorkommt. Es können Geschosse produziert werden, die günstig, aber sehr durchschlagend sind. Doch beim Aufprall oder während dem Durchschlagen pulverisiert ein Teil vom abgereicherten Uran zu Nanopartikeln. Diese werden über die Atemluft, Nahrung oder auch beim Kontakt mit Uranstäuben vom Körper aufgenommen. Die Alpha-Strahlung kann nicht einmal ein Blatt Papier durchdringen. Doch diese Strahlung wirkt im Körper ununterbrochen. Krebs und Erbgutschäden sind laut der Kritiker ein Genozid an der Bevölkerung.
Es trifft jedoch auch uns, sogar sehr direkt. Die Soldaten kehren mit bleibenden Schäden heim und kriegen behinderte Kinder. Stäube der Uranmunition können mit Winden weit getragen werden und werden teils an Orten festgestellt, an denen keine Uranmunition verschossen wurde. Für „Deadly Dust – Todesstaub. Uran-Munition und die Folgen“ von Frieder Wagner braucht es stählerne Nerven. Abgereichertes Uran ist nur einer von vielen Kampfstoffen.
Kapitalismus in der globalen Krise
Hillary Clinton hätte auf Freihandelsabkommen zur Entmachtung demokratischer Systeme und vermutlich auf Iran und Russland gesetzt. Donald Trump möchte eine Mauer zu Mexiko, da er mit dem frühzeitig angestrebten Konflikt in Venezuela Lateinamerika ins faschistische Chaos stürzen möchte. Doch spätestens dann wäre wohl China dafür fällig, zur größten Volkswirtschaft aufzusteigen. Diesen Platz innerhalb der globalisierten Weltwirtschaft wird die heutige USA um jeden Preis verteidigen wollen, was jedoch nicht ausschließt, dass wir im Eskalationsprozess doch in einen Krieg gegen Russland und auch Iran verwickelt werden. Denn wofür sollen wir europäischen Natostaaten sonst 2% vom BIP (Gesamtumsatz, nicht Steuereinnahmen) in Rüstung stecken? Der Kapitalismus investiert ungerne, um alles verrosten zu lassen. Das Konjunkturpaket Rüstung mündet also zwangsläufig in das Konjunkturpaket Krieg.
Doch weswegen handeln die USA nicht mit Venezuela gute Konditionen für Rohöl aus und ziehen direkt gegen den aufsteigenden Rivalen in die Entscheidungsschlacht? Ein sehr großer Teil der Konsumwaren wird aus China importiert. Stehen die kaufrausch-süchtigen US-Amerikaner vor leeren Regalen, dann droht Bürgerkrieg. Der typische US-Amerikaner steht unter Waffen und kann diese verwenden.
Donald Trump oder seine Nachfolger müssen also erst die heimische Wirtschaft soweit umgestalten, dass gewisse Abhängigkeiten nicht mehr bestehen. Deswegen zieht Trump gegen China und weitere Länder zuerst in den Handelskrieg und versucht die heimische Wirtschaft zurück ins Land zu holen, so die These. Diese Politik des Protektionismus mündete innerhalb der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1929 mit der geplatzten Blase vom Schuldgeldsystem in den Schwarzen Freitag und damit in den Zweiten Weltkrieg. Und sicherlich ist ein heißer Krieg gegen China ein Weltkrieg und als dieser eine Verzweiflungstat. Doch die US-Wirtschaft konnte dank ihrer abgelegenen „Insellage“ in beiden Weltkriegen gewinnen und stimuliert ihren Schuldgeld Kapitalismus seitdem mit dem Konjunkturpaket Krieg.
Dieser Entscheidungskrieg gegen China könnte allerdings zur finalen Kernschmelze der technisierten Menschheit werden. „The coming War on China“ von John Pilger legt einen auffällig großen Fokus auf die Strahlenschäden überlebender Bewohner der Bikini Islands, die im Kernwaffen-Testgebiet als Menschliche Meerschweinchen für Studienzwecke herhalten. Der Anblick der Überlebenden würde Mut machen, dass es nicht so schlimm ist. Doch beim Anblick ihrer mutierten Kinder kommt richtig Freude auf, dass diese wohl nicht mehr dazu fähig sein werden, sich zu reproduzieren.