Cannabidiol: vielfältig und sicher in der Medizin einsetzbar
Zur Jahrtausendwende wäre Cannabis als Medizin für die meisten noch undenkbar gewesen. Inzwischen gibt es immer mehr legal konsumierende Patienten, die mit ihren Krankenakten die medizinische Wirksamkeit des Cannabis sativa L. belegen. Gab es einst vereinzelt hier und da eine Studie zur medizinischen Verwendung von Cannabis, so sind es heute viele. Zugleich beginnt die medizinische Erforschung der Hanfpflanze. In den Cannabisblüten und auch anderen Pflanzenteilen befinden sich dutzende Cannabinoide, Terpene, Terpenoide, Flavonoide und weitere Stoffe. Ist CBD der medizinische Wirkstoff von Cannabis?
Cannabidiol ist neben Tetrahydrocannabinol das bislang am besten erforschte Cannabinoid der Hanfpflanze. In vielen Zuchtsorten des Cannabis ist CBD das Cannabinoid mit dem größten oder zweitgrößten Anteil unter den Cannabinoiden. Dasselbe lässt sich auch für THC sagen. Dieses löst beim Konsum das „High“ aus und ist für viele deswegen der entscheidende Wirkstoff in Cannabis. Wegen des Highs gelang es, die gesamte Hanfpflanze international zu ächten. Dabei handelt es sich um einen vielseitigen Rohstoff, auch für die Herstellung von Medizin.
Cannabidiol ist der medizinische Wirkstoff von Cannabis, der möglicherweise noch mehr Potenzial als Tetrahydrocannabinol hat. Auch andere Cannabinoide wirken bei verschiedenen Krankheiten sowie bestimmte Cannabinoid-Rezepturen sich ergänzen und noch besser wirken. CBD ist also einer der medizinischen Wirkstoffe von Cannabis.
Medizinische Cannabis-Anwendung – Artikelserie
Cannabis lässt sich für viele Erkrankungen medizinisch verwenden, das Thema ist komplex. Hier geht es zur Übersicht der Artikelserie „Medizinische Cannabis-Anwendung“
Medizinische Cannabis-Anwendung – Artikelserie
Weswegen ist CBD inzwischen so bekannt?
Wegen des Cannabisverbots fing der Anbau unter Kunstlicht und damit auch die Zucht potenter Marihuanasorten mit hohen THC-Konzentrationen an. Mit der Wiederentdeckung der medizinischen Wirksamkeit von Cannabis und der moderneren Forschung wurden einzelne Cannabinoide bestimmt. CBD und THC waren die ersten entdeckten Phytocannabinoide.
Im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol steht Cannabidiol nicht im BtmG. CBD-Produkte dürfen jedoch nur bis maximal 0,2 % THC enthalten, so das EU-Recht. In verschiedenen Ländern der EU darf der Wert leicht höher ausfallen. Deswegen gibt es im Internet und bei einigen Händlern Öle, Extrakte, Edibles, Marihuana, Haschisch oder andere Formen von CBD-Produkten. Als Ausgangsstoff für Vollextrakte oder Reinstoffextrakte eignet sich Nutzhanf, immer häufiger verwenden die Hersteller optimierte Zuchtsorten.
Wegen der Arzneimittelsicherheit darf Cannabidiol als Wirkstoff von Cannabis für die medizinische Anwendung nur über Apotheken vertrieben werden. Wer als deutscher Händler selber CBD-Produkte vertreibt, bietet diese als Nahrungsergänzung, Wellnessprodukt oder anderweitig an. Cannabidiol ist bereits seit Jahren sehr leicht erhältlich, das war einst nicht der Fall.
Wenn berauschendes Tetrahydrocannabinol laut aktueller Rechtslage verboten ist, vertreiben die Händler eben Cannabidiol. Die Patienten erzählen einander davon bis die Medien es aufgreifen und jeder es kennt.
Wäre THC als Wirkstoff von Cannabis ebenfalls legal im Einzelhandel erhältlich, würden Patienten häufiger dieses verwenden. Sie würden allgemein von Cannabis oder verschiedenen Wirkstoffen berichten. Der CBD-Hype ist auch dem Punkt geschuldet, dass THC bislang noch verboten und häufig nicht in guter Qualität erhältlich ist.
CBD, nur ein medizinischer Wirkstoff von Cannabis sativa L.
Cannabis lässt sich sehr gut auf einzelne Wirkstoffe oder ein Wirkstoffprofil züchten. Viele Wirkstoffe der Hanfpflanze wirken in der Kombination miteinander effektiver. Beim Kiffen gibt es bislang noch keinen bekannten Todesfall. Abgesehen der THC-Wirkung, die bei empfindlichen Personen kontraindiziert wirken kann, ist Cannabis eine sehr sichere Arzneipflanze.
Bei jedem Wirkstoff ist die Verträglichkeit und Empfindlichkeit des Patienten zu beachten. Für jeden Einzelfall ist zur Erkrankung die richtige Dosierung für eine sinnvolle Behandlung zu ermitteln. Cannabidiol ist selbst in hoher Dosis mit 1500 mg über den Tag verteilt nach Ansicht einiger Mediziner gut verträglich. Viele Patienten können die Beschwerden ihrer Krankheiten mit unter 50 mg pro Tag genügend lindern. Eine Wirkung durch CBD spüren eigentlich nur diejenigen, die es medizinisch brauchen, da es ihre Leiden lindert. Alle anderen finden Cannabidiol langweilig und verstehen diesen Hype häufig nicht.
Cannabis oder Bestandteile der Hanfblüte können ein Heilmittel sein, sind deswegen jedoch kein universelles Heilmittel. Hanfmedizin kann helfen, es muss jedoch nicht helfen. Häufig mangelt es auch lediglich an der richtigen Anwendung.
Cannabidiol hat mit dem, was wir unter Drogen verstehen, also rein gar nichts zu tun. Es kann das Suchtverlangen im Suchtgedächtnis sogar lindern. Gefahren einer Abhängigkeit gibt es nicht. Bei THC bestünde jedoch die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Es bliebe zu prüfen, ob betreffende Person die Wirkung von Cannabis medizinisch braucht und deswegen wie ein Süchtiger wirkt.
Die Verwendung von CBD-Hanf wagen oder nicht?
Eventuelle Nebenwirkungen des CBDs sind nicht gefährlich oder lebensbedrohlich und wären nur bei hoher Konzentration zu erwarten. Für viele CBD-Anwendungsbereiche genügen bereits Dosierungen unter 50 mg am Tag.
Patienten können ihre Verträglichkeit mit 10 bis 30 mg am ruhigen Abend testen. Häufig stellt sich bereits eine leichte Linderung der Beschwerden ein. Nach ersten Gehversuchen gilt es, die richtige Einnahmeform, Dosis und auch das richtige Produkt für die sinnvolle CBD-Anwendung zu finden. Somit gibt es CBD oder auch CBDa als dessen Vorstufe, die beide medizinisch wirken, aber nicht exakt gleich. Oder es wird anstelle des Reinstoff-Extrakts ein Vollextrakt aus Cannabisblüten angewendet. Wenn die Wirkstoffe einander ergänzen, kann das bei vielen Krankheiten den entscheidenden Unterschied machen.
Wem der Wirkstoff von Cannabis doch nichts bringt, kann sein CBD-Öl wieder absetzen. Es gibt allerdings viele Anwendungsbereiche für Hanfmedizin. Wer ein Schmerzmittel braucht und es probiert, dem hilft es vielleicht nicht gegen Schmerzen, aber an anderer Stelle.
Die Anwendung von CBD-Tropfen wirkt am schnellsten, wenn diese sublingual unter der Zunge direkt in das Blut gehen. Wird ein CBD-Öl über die Verdauung aufgenommen, setzt es langsamer ein. Die Wirkung ebbt nach 6 bis 8 Stunden ab und wäre gegebenenfalls aufzufrischen. Neben der Wahl der richtigen CBD-Produkte ist für die medizinische Wirkung also auch die richtige Einnahme wichtig.
Medizinische Cannabis-Anwendung – Artikelserie
Cannabis lässt sich für viele Erkrankungen medizinisch verwenden, das Thema ist komplex. Hier geht es zur Übersicht der Artikelserie „Medizinische Cannabis-Anwendung“
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