War on Drugs: Schwarze Schrift auf rotem Grund

Die Macht der Konzerne im War on Drugs

Geld hat die stärkere Lobby im Drogenkrieg

In einer Welt ohne Konzerne hätte es den War on Drugs höchstens aufgrund von religiösen Fundamentalisten oder in Schreckensdiktaturen gegeben. Es war die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, die entscheidende wissenschaftliche und damit auch technische Fortschritte brachte – der Nutzhanf war ein Konkurrent für aufkommende Industriezweige.

William Randolph Hearst hatte riesige Wälder erworben, die er für seine Schmierblatt-Zeitungen brauchte. Die technische Weiterentwicklung hätte Zellstoff aus Nutzhanf zum billigen Konkurrenten gemacht, die Wälder wären eine Fehlinvestition gewesen. Der Chemiekonzern DuPont entwickelte 1935 die Nylonfaser und legte damit den Grundstein für synthetische Textilfasern, Hanffasern waren aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften der Konkurrent. Andrew William Mellon als Bänker und Finanzminister der USA hielt große Anteile von DuPont. Harry Jacob Anslinger war der damalige Leiter der Federal Bureau of Narcotics, die gegründet wurde, um die Alkoholprohibition durchzusetzen. Seine Frau war die Nichte von Mellown, womit der Kontakt bestand.

Als die Alkoholprohibition scheiterte, hatte Anslinger Angst um seine Funktion als Leiter der Verfolgerbehörde. DuPont wollte die patentierbare Nylonfaser vermarkten. Mellown stellte den für damalige Zeiten sehr hohen Betrag von 100.000 US-Dollar der Federal Bureau of Narcotic Drugs zur Verfügung, die sogleich den guten Hemp, der einst in vielen Medikamenten enthalten war, mit dem Kampfbegriff Marijuana diffamierte. Hearst druckte all seine Schmierblättchen voll mit Geschichten von „in den Wahnsinn getriebenen Marijuanarauchern“, die ihre Familie erschlugen und von Farbigen, die nach dem Joint weiße Frauen vergewaltigen. Marijuana war die Horrordroge der „dreckigen Mexikaner“, die dadurch eine Gefahr für das US Bürgertum wären. Keiner der Leser wusste, dass es sich um Hemp, also Hanf oder wissenschaftlich Cannabis handelt, jeder war froh, dass solch eine furchtbare Todesdroge verboten wurde.

Ein Banker und US Finanzminister, zwei Konzerne und ein gewissenloser Behördenleiter, zusammen also drei entscheidende Männer haben den heutigen Drogenkrieg gestartet, wegen dem möglicherweise viele Millionen Menschen gestorben sind. Mit Drogengeld können sich Terrorrebellen und Terroristen finanzieren.

Diese geschilderte Gegebenheit ist die Grundlage für den heutigen War on Drugs.

Spinnrad mit Garn und Hanffasern – einer der im War on Drugs geopferten Wirtschaftszweige
Der War on Drugs fegte die reißfeste Hanffaser als Konkurrent der Synthetikfaser hinfort

Die Lobby der Konzerne im Kampf um Milliarden

Es geht nicht allein um den Wert einiger Wälder oder die Vermarktung von Nylonfasern. In vielen anderen Bereichen der Wirtschaft wäre der gute alte Hemp, den bereits US-Gründervater George Washington anbaute, ein unkontrollierbarer Konkurrent gewesen. Kunstfasern, Baumwolle, Arzneimittel und selbst Stahl hätten Einbußen gehabt. In einem großen Teil einstiger Medikamente war Cannabis enthalten, welches sich nicht patentieren lässt. Genau das geht jedoch mit synthetischen Medikamenten, womit man auf Jahrzehnte die Kasse klingeln lassen kann, vor allem dann, wenn die Patienten gar nicht wieder richtig gesund werden. Aber auch Verbundstoffe können aus diesem Hemp gewonnen werden, mit denen selbst Stahl ersetzt werden kann. Henry Ford musste seine Arbeit schnell wieder einstellen, nachdem er das Auto vom Acker vorstellte, hergestellt aus verschiedenen Pflanzen.

Cannabis war gerade im Begriff, als Rohstoff eine Renaissance zu erleben, da sahen sich einige Konzerne und Wohlhabende bereits so in Bedrängnis, dass sie den Anti Drogen Krieg in die Wege leiteten, den Nixon nur noch offiziell ausrief, um in die nächst härtere Gangart zu wechseln. Er hatte den Vietnam Krieg verloren und brauchte zur Ablenkung einen Prügelknaben, den er in den Hippies, Farbigen und Latinos fand. Diese rauchten häufig Marijuana und wollten auch wegen anderer Drogen keinen Krieg.

Bereits an diesem Startpunkt vom War on Drugs haben die Konzerne ein Lobby-System geschaffen, welches auf verdrehten Tatsachen und Lügen basiert, um den aufkommenden Konkurrenten Hanf in das Abseits zu drängen. Ob Pharma, Brauereien oder eben fundamentalistisch religiöse und faschistische Kreise, sie alle brauchten nur noch auf den fahrenden Zug vom War on Drugs aufspringen. Diese Lobbyarbeit bediente sich von Anfang an rassistischer Motive sowie der Panikmache. Dass es mit Marijuana als Genussdroge gar kein gesellschaftliches Problem gab und die Leute zuerst nicht einmal wussten, dass es sich um ihren Hemp handelte, war vollkommen egal, wenn es um den Marktwert der eigenen Konzerne ging.

Amerikas Drogenkrieg umspannt die Welt

Die Interessenvertreter der Konzerne machten damals bereits das, was sie auch heute machen: Sie bedienen sich der Medien, um Stimmung zu machen. Sie verflechten sich mit obersten Kreisen der Politik, um ihre Einflussname in Gesetze zu gießen. Den Cannabis-Drogenkrieg weltweit zu führen, das ist ein Verdienst von Harry J. Anslinger, der diesen auf Ebene der UNO über die Single Convention on Narcotic Drugs ächten ließ.

In der Politik genau wie vor den Bildschirmen sah man die schockierenden Bilder von Drogentoten oder andere Schockbilder, ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben. Die politische Lobby konnte den Wählern mit dem Kampf gegen Drogen das Gefühlt von Sicherheit für Jugendliche, die Gesundheit und damit die ganze Gesellschaft verkaufen, mit der viele Politiker fester im Amt saßen.

Wer sich die Lobby im Bundestag ansieht, der wird viele Vertreter der Pharmakonzerne finden, die ein sehr großes Interesse an der Bekämpfung von Cannabis haben. Aber auch andere deutsche Wirtschaftszweige schicken ihre Lobbyisten in den Drogenkrieg gegen Cannabis. Wenn mächtige Konzerne Milliarden Gewinne machen und Einbußen fürchten, sind ein paar Medienkampagnen gegen Cannabis oder lästige Politiker kein großer Kostenfaktor. Wer als Politiker Erfolg haben will, der wird sich von Lobbyisten viel erzählen lassen.

Ein Politiker muss viele Termine einhalten, der Tag ist schnell um. Ihm gegenüber sind ganze Lobbyverbände, die hunderte Lobbyisten beschäftigen, die psychologisch aufbauende Konzepte ausarbeiten. Dieser Lobbyismus wartet passende Ereignisse ab, spricht sehr überlegt mit der Politik und fährt passend dazu Medienkampagnen, um die Bevölkerung zu lenken. Mit den Politikern wird geredet, bis diese einknicken, die Lobby der Wirtschaft sitzt mit ihrem Geld am längeren Hebel. Das funktioniert in Deutschland, das funktioniert weltweit. Der weltweite Drogenkrieg fußt auf Lobbyismus als Interessenvertretung der Konzerne.

War on Drugs gegen Rohstoffkonkurrenten: Hanfpflanzen unter blauem Himmel
Hanf statt Bäume wäre möglich – für Papier, Kleidung, Verbundstoffe und die Regenerierung der Böden!

Die Folgen vom War on Drugs

Eine repressive Drogenpolitik verhindert den Drogenkonsum und den Missbrauch von Drogen nicht. Junge Menschen oder auch Menschen in schwierigen Lebensumständen neigen dazu, Drogen zu probieren. Wer die Affinität zum Drogenmissbrauch mit bringt, der rutscht schnell in die Abhängigkeit. Wo eine Nachfrage ist, da gibt es auch ein Angebot. Wenn die UNO erklärt, dass das Angebot im Kampf gegen Drogen zu verknappen sei, womit man die Preise nach oben treiben soll, dann freuen sich die Drogenkartelle. Wenn das Gramm Heroin oder Kokain nicht 10, sondern 50 Euro Gewinn bringt, ist die Motivation zum Verkauf viel größer. Macht der Stoff schnell abhängig, um so besser.

Die Süchtigen kaufen, selbst wenn sie sich dafür selber verkaufen müssen. Solange die Drogenabhängigen einige Jahrzehnte überleben, freut sich das Drogenkartell. Mit den Gewinnen können wiederum die Polizei, die Politik oder auch die Medien gekauft werden. Alle können öffentlich hetzen, damit härtere Drogenverbote noch mehr Menschen in den Drogensumpf drängen.

Man kann aber auch Waffen kaufen, um ganze Regionen zu übernehmen, wie es im Drogenkrieg in Mexiko passiert. Zur Bekämpfung der mexikanischen Kartelle wird bereits das Militär eingesetzt, da die Polizei zu korrupt ist. Das alles hat den mexikanischen Drogenkartellen nicht geschadet. Aber jetzt, wo in den USA der War on Drugs aufgrund der Gegenwehr einheimischer Bürger einknickt und Marijuana nach und nach legalisiert wird, verlieren Mexikos Kartelle Geld. Möglicherweise mündet auch das in die aktuelle US Opioidkrise, in der zehntausende Bürger unter anderem an Fentanyl versterben. Dieses Opioid ist viel stärker als Heroin. Wenn der Junkie im unkontrollierten Schwarzmarkt nicht einmal weiß, was er kauft und eine Prise mehr bereits den Tod bedeuten kann, dann ist das Sterben tausender in der US Opioidkrise eine direkte Folge vom War on Drugs.

Während des Vietnam-Krieges etablierte sich der Begriff vom goldenen Dreieck. Dieses liegt auf den Grenzgebieten von Laos, Thailand und Myanmar. Hier wurde während dem Vietnam-Krieg Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet. Die US-Soldaten waren zahlende Kunden für Marijuana, Opium, Heroin oder auch Prostituierte. Viele dieser Soldaten kamen als verrohte oder psychisch Kranke und häufig drogenabhängig zurück in die USA.

Mit dem Aufkommen vom Afghanistankrieg findet sich die mit Abstand weltweit größte Opiumproduktion in Afghanistan. War es Bayer als aufkommender Konzern, der einst Heroin entwickelte und international legal vertrieb, so verdienen weiterhin deutsche Unternehmen. Für die Heroinherstellung werden Chemikalien benötigt. Nicht nur das. Wenn die Taliban kassiert, können diese sich finanzieren, womit der Krieg erhalten bleibt und andere deutsche Konzerne viele Waffen verkaufen können.

Sind im Drogenkrieg Lösungen möglich?

Wie war es in Lateinamerika? Im Drogenkrieg in Kolumbien konnte man den Drogenkartellen einen Schlag versetzen. Sind diese damit weg? Nein, der Drogenkrieg in Mexiko entflammte.

Wenn der Opiumanbau im goldenen Dreieck kaum noch von Bedeutung war und sich auf andere Regionen der Welt verteilte, so ballte er sich in Afghanistan, als hier der Krieg entfachte. Dort, wo Rebellenarmeen sich finanzieren wollen, werden sie den Anbau von Schlafmohn schützen. Wenn in Afghanistan hoffentlich bald Frieden ist, dann wird vorübergehend vielleicht wieder hier und da Opium angebaut, bis der nächste Kriegsherd diesen Markt an sich zieht und die Welt erneut mit Heroin überschwemmt.

Der Drogenkrieg auf den Philippinen wurde ab Sommer 2016 durch den neuen Präsidenten Duterte angefacht. Dieser will so lange Drogenabhängige umbringen oder deren Ermordung dulden, bis sie alle weg sind. Hören die Menschen deswegen mit ihrem Drogenkonsum auf? Nein, ihre Situation wird lediglich noch auswegloser, der War on Drugs hält sie im Elend gefangen. Der War on Drugs scheitert daran, dass sich die Menschen den Drogenkonsum nicht verbieten lassen und hohe Preise zahlen. Jedoch geht es Konzernen und ihrer Lobby nicht darum, diesen Drogenkrieg zu gewinnen, sondern die Effekte vom Drogenverbot für sich zu nutzen.

Wer für den Drogenkrieg Lösungen sucht, der findet diese nur darin, den War on Drugs zu beenden und alle Drogen in einen regulierten Markt zu überführen. Man kann über die Weise der Abgabe bestimmen, die Qualität prüfen und nimmt den Drogenkartellen ihr Geld. Bislang ist es eher so, dass die Lobbyarbeit der Konzerne den Drogenkartellen weiterhin Milliarden rein schiebt, mit denen ganze Kriege finanziert werden.

Mit illegalen Drogen wird unsere Welt nicht sicherer, da der Staat keine Kontrolle hat, illegale Drogen und das Stigmatisieren von Drogenkonsumenten machen alles noch schlimmer. Wenn jedoch für verschiedene Drogen getrennte Abgabestellen und unterschiedliche Regulierungen umgesetzt werden, dann kann man zur einen Seite den Drogenkartellen ihr Geld wegnehmen, mit dem sie ganze Staaten kaufen. Zum anderen kann der ohnehin stattfindende Drogenkonsum in sicherere Bahnen gelenkt werden, wodurch die ganze Gesellschaft weniger Schaden nimmt.

Robuste und nässebeständige Hanfseile
Wann wäre die Neue Welt entdeckt worden, gäbe es keinen Hanf und damit keine beständigen Segel oder Seile für die frühe Schifffahrt?

Zu viel Geld im War on Drugs?

Wer sich einmal aufschlüsselt, welche Konzerne sehr direkt vom War on Drugs profitieren, der kann das bestehende Interesse an der Fortführung vom Drogenkrieg nicht leugnen. Die Rüstung ist gegen Frieden, die Pharma für patentierbare Medikamente aus der Chemieküche, Konzerne der Landwirtschaft wollen neben Saatgut auch Gift verkaufen, die Alkoholindustrie will ihr Monopol auf legalen Rausch behalten und sogar die Polizei steht da und braucht „Kriminelle“ als Existenzberechtigung.

Die Interessenvertreter kommen von überall, um den amerikanischen Drogenkrieg so lange es geht am Leben zu erhalten. Konzernchefs müssen selbst aus rechtlichen Gründen Profit vor Ethik stellen, da sie ihren Anlegern, nicht ihren Kunden verpflichtet sind. Konzerne haben auch deswegen das Geld und Geld hat die stärkere Lobby. Wenn einfache Bürger sich organisieren, ist es ein Leichtes für die Konzerne, diese Bestrebungen zu unterwandern oder medial zu zerschlagen. Wäre Cannabis kein wirksames Medikament, welches immer mehr Senioren für sich entdecken, dann könnte Propaganda wie „Reefer Madness“ als das Schockmärchen im Anti Drogen Kampf für immer bestehen. Wenn aber immer mehr seriös wirkende Menschen den Hanf für sich als die einzig wirksame Medizin entdecken und sich diesen nicht nehmen lassen, dann schwindet den Bürgern der Glauben an der Horrordroge Marijuana. Der weltweite Drogenkrieg knickt bereits an immer mehr Schauplätzen ein.

Die illegalen Drogenkonsumenten sind eher die Opfer. Das Verbrechen an der Menschheit ist der von den USA ausgerufene War on Drugs.

Quellen:
https://www.planet-wissen.de/natur/pflanzen/hanf/pwieharryanslinger100.html
https://www.mountvernon.org/george-washington/the-man-the-myth/george-washington-grew-hemp
https://edition.cnn.com/2016/03/23/politics/john-ehrlichman-richard-nixon-drug-war-blacks-hippie/index.html

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